DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Das zum Verbrennen von Weihrauchharz bzw. der Verteilung des aromatisch duftenden Rauchs während des Gottesdienstes bestimmte Metallgefäß wurde nach Auskunft der eingestempelten Beschau- und Meisterzeichen von dem Paderborner Goldschmied Henrich Niederstädt II (†1745) gearbeitet, von dem sich weitere Werke im Domschatz erhalten haben. Der bauchige Gefäßkörper ist neben Eierstab- und Akanthusfriesen in spätbarocker Motivik mit Muscheln sowie geflügelten Puttenköpfen überzogen, die teils vollplastisch hervortreten. Der Griff des über die Trageketten zu öffnenden Deckels wird von der Figur eines unbekannten Bischofs gebildet, der ein Kirchenmodell hält. Der aus den Durchbrüchen aufsteigende Weihrauch dient in der Liturgie als Zeichen der Verehrung oder symbolisiert die Erhebung der Gebete zu Gott.