DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Der Miniaturkelch wurde zusammen mit der Patene im Zuge des Wiederaufbaus des Domes 1950 in dessen Vierungsbereich im Grab eines nicht identifizierten Bischofs gefunden. Solche kleinformatigen, als calix viaticus bezeichneten Kelche verwandte man als transportables liturgisches Gerät zur Feier der hl. Messe auf Reisen und legte sie offenbar auch als Beigabe zu Bestattungen.

Der Kelch besitzt eine für die Zeit der Romanik typische Form, einen gedrungenen konischen Schaft, aus dem der runde Fuß und der Nodus (Knauf) gearbeitet sind sowie eine hohe und steile Kuppa (Schale). Der Hostienteller zeigt in seiner vertieften Mitte die gravierte segnende Hand Gottes, ein im Mittelalter an dieser Stelle häufig gewähltes Motiv.