Mindener Dom

Mindener Dom - Über den Dom

Sie wandeln gerade auf den Spuren von Karl dem Großen, der der Legende nach im Jahre 798 gemeinsam mit dem Sachsenherzog Widukind der Stadt Minden ihren Namen gegeben hat. Doch davon später mehr. Karl der Große war es, der 799 gründete hier an diesem Ort auch das Bistum Minden gründete. Nur wenig später entstand hier der erste Dom als einfache Saalkirche an diesem ursprünglichen Siedlungskern unweit der Weser. Aus der Saalkirche wurde ein Gotteshaus mit dreischiffigem Langhaus, einem Querhaus und einem Chor mit Krypta. Im 10. Jahrhundert entstand das zentrale Westwerk. 1062 dann der verheerende Stadtbrand, der auch den Dom zerstörte. Doch schon neun Jahre später war er wieder hergerichtet. Im 12. Jahrhundert entstand der Westbau mit seinem Mittelteil, der über die Seitentürme erhöht wurde. Die gotische Halle mit ihren reichen Maßwerkfenstern kam ein Jahrhundert später hinzu. So präsentiert sich der Dom auch heute noch weitgehend.
Die Domimmunität mit ihrem Kloster südlich des Doms, dem Bischofspalast auf der Nordseite und den Wirtschaftsgebäuden war prägend - und wer hier lebte, zahlte keine Steuern. Umgeben war das Quartier von einer Mauer. Das Bronzemodell auf dem Kleinen Domhof links neben dem Westwerk des Domes gibt einen Einblick in die Siedlungsstruktur im Mittelalter.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, im März 1945, wurden weite Teile der Innenstadt, darunter der Dom, nahezu völlig zerstört. Ab 1948 wurde das Kirchengebäude nach den Plänen des Charlottenburger Architekten Werner March wiedererrichtet und 1957 geweiht. Marchs bekanntestes Bauwerk ist das Berliner Olympiastadion.