DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

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Die nahezu halbfigurige Reliquienbüste besteht aus einem Holzkern, über den Silberblech geschlagen ist. Dieses ist mit Nägeln befestigt. Gesicht und Hals blieben ausgespart. Durch einen Bombenangriff im März 1945 und den nachfolgenden Brand des Domes wurden Teile des im Dom gelagerten Domschatzes in Mitleidenschaft gezogen. So wurde der Holzkern der Reliquienbüste verkohlt, was zur Folge hatte, dass die Metallummantelung seither vom Holz absteht. Das Gesicht der Maria Magdalena erhielt infolge des Brandschadens und durch einen nicht fachgemäßen Farbauftrag eine Schwärzung. Im Scheitelbereich des Kopfes dient eine mit einer verschließbaren Klappe versehene Öffnung zur Aufnahme von Reliquien. Die Reliquienbüste der hl. Magdalena weist stilistisch große Ähnlichkeiten zu einer älteren Paulusbüste aus dem Münsteraner Dom auf, so dass eine Entstehung in Westfalen naheliegt. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der Mindener Magdalena um die älteste erhaltene Reliquienbüste in Deutschland.