DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Der kostbare Buchdeckel stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Leider wurden bei dem Brand der Domschatzkammer im Zweiten Weltkrieg im März 1945 - die Schatzkammer war kurz zuvor in den Südturm des Westwerkes des Mindener Domes ausgelagert worden - fast alle zugehörigen handgeschriebenen Texte vernichtet. Sie enthielten die Episteln, das heißt, die zur ersten Lesung im Gottesdienst bestimmten Auszüge aus den Apostelbriefen oder dem Alten Testament. Der Deckel zeigt die sogenannte Majestas Domini, den auf einem Regenbogen thronenden Christus umgeben von einer Mandorla im Segensgestus und mit dem Buch des Lebens in der verhüllten linken Hand. Oberhalb der Christusfigur und an der linken unteren Seite des aus Holz geschnitzten Deckels sind durch das Feuer entstandene Rissbildungen zu erkennen. Auch die frühere farbige Fassung mit der aufwendigen Vergoldung ist bis auf wenige Spuren zerstört. Reste vom Ledereinband und Verschluss haben sich dagegen noch erhalten. Im Minderer Domschatzinventar von 1683 wird der Buchdeckel erwähnt und als "Episteln-Buch" bezeichnet.