DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Der bärtige Hl. Petrus trägt einen Heiligenmantel und eine Tiara mit bekrönendem Kreuz, die dem Papst vorbehalten ist. In seinen Händen hält er Buch und Schlüssel, dazwischen ein erstes Reliquienbehältnis. Vor seinen Beinen lehnt ein zweites Behältnis mit Scharnieren versehen und als Gefäß aufklappbar. Am mit Maßwerkformen versehenen Sockel sind zwei Wappenschilde angebracht, das Klenkesche Rad und ein springender Wolf. Eine Inschriftplatte am Boden erwähnt die in der Statuette befindlichen Reliquien: "vom hl. Kreuz, vom hl. Petrus, vom hl. Thomas, vom Grab des Herrn, vom Schweißtuch des Herrn".

Hinter dem unteren Sichtfenster ist ein Kettenglied eingelegt. Vier dieser Kettenglieder nennt schon der Dominikaner und Chronist Hermann von Lerbeck Ende des 14. Jahrhunderts in seiner Mindener Bistumschronik. Eines der Glieder soll an die Dominikanerinnen (oder Augustinerinnen) in Lemgo, deren Kloster vorher in Lahde war, gegangen sein. In der Kirche S. Pietro in Vincoli (zu deutsch: St. Peter in den Ketten) in Rom werden die Ketten des Hl. Petrus, mit denen er im Mamertinischen Kerker vor seiner Hinrichtung gefesselt gewesen sein soll, ausgestellt und verehrt. Die Kettenglieder hier in Minden werden damit in Verbindung gebracht und zeichnen so diese spezielle Petrusreliquie aus. Die Kette am Fuß der Statuette weist darauf hin.