DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Domschatz-Minden_Bibliothek

Die heutige Mindener Dombibliothek umfasst neben dem Bestand von Büchern und Schriften auch Reste älterer Archivbestände. Insgesamt ein disperater Überrest früherer Kirchenbibliotheken und Archive des Mindener Domkapitels und des ehemaligen Klosters St. Mauritius. Der Bestand ist gesichtet und katalogisiert und umfasst insgesamt 556 Nummern.

Auf Anordnung des Kurfürsten von Brandenburg wurden im Jahr 1683 die wertvollsten Handschriften der Bibliothek nach Berlin überführt. Spätere Verluste sind zu konstatieren, insbesondere nach der Auflösung des Domkapitels im Jahre 1811.

Der heutige Bestand der Bibliothek umfasst neben erbaulicher Literatur des 19. Jahrhunderts und einiger Nachschlagewerke für den Schulgebrauch ein Konvolut geistlicher Literatur aus dem Besitz ehemaliger Domkapitulare und Domvikare sowie aus dem ehemaligen Kloster St. Mauritius. Hervorzuheben sind Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts zur Philosophie, Wissenschaft und Literatur des klassischen Altertums. Ein weiterer wichtiger Bestand umfasst theologische Literatur der Reformationsjahre.

Bedeutend ist der Bestand zahlreicher Frühdrucke, chronistischer Werke, Predigtbücher, Bibeln und Ausgaben des neuen Testaments, die zum Teil aus dem 15. Jahrhundert stammen. Den herausragenden Wert der heutigen Dombibliothek bilden die liturgischen Bücher des vormaligen Bistums Minden. Vorhanden sind das Brevier (Brevarium ecclesie Mindensis; erhalten als Mainzer Neudruck von 1516), das Messbuch (Missale secundum veram rubricam et ordinarium ecclesie Mindensis; 1513 in Nürnberg gedruckt) und die Agende (Agende rerum ecclesiasticarum secundum consetum usum Mindensis dioecesis; 1522 in Leipzig gedruckt).