DOMSCHATZ MINDEN - Beschreibung

Das Licht, vor allem das der Kerze, spielt in der Liturgie der Kirche eine große Rolle. Zur Erzeugung des lumen sacrum oder lumen liturgicum - des liturgischen Lichts - fertigte man schon früh künstlerisch geformte Lichterträger, bevorzugt aus Metall. Als Paare und besonders aufwendig gearbeitet fanden sie etwa während des Gottesdienstes auf dem Altar ihre vornehmste Verwendung.

Die Leuchter stehen jeweils auf drei Greifenklauen. Die Wände sind in Durchbrucharbeit hergestellt und setzen sich aus drei Fabelwesen mit einer Kugel im Maul zusammen, die die Kanten markieren, sowie jeweils zwei geflügelten Drachen, die in die Schenkel der Ecktiere zu beißen scheinen. Dem Drachen kommt in der christlichen Ikonographie eine vielschichtige Symbolik zu. Als Verkörperung des Dämonischen wird er hier überwunden und für das Heilige in den Dienst genommen.

Die Leuchter wurden vermutlich entgegen älterer Meinung in der Werkstatt des Klosters Helmarshausen gefertigt, das enge Beziehungen zu Minden unterhielt.